Als „Zweite Wiener Schule“ bezeichnet man das Wirken und die Werke Arnold Schönbergs und seiner Schüler Anton Webern und Alban Berg.

Genau genommen ist damit die Zeit zwischen 1903 und 1911 gemeint. Bei diesen drei Komponisten sprechen wir von Zwölftonmusik.

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Jede Oktave besteht aus zwölf Halbtonschritten, von denen in der herkömmlichen Musik in jeder Tonart nur acht verwendet werden. Die vier übrigen, die das Ohr als Dissonanzen empfindet, kommen nur ganz gezielt und ausnahmsweise zum Einsatz. Dissonanzen sind Klänge, welche wir oft als unangenehm und unharmonisch wahrnehmen. Bei Schönberg hingegen sind ab 1907 alle zwölf Töne völlig gleichberechtigt, das heißt Dissonanzen werden ausdrücklich nicht vermieden und ganz bewusst verwendet. Ab 1920 entwickelte Schönberg den neuen Stil zu einer strengen Kompositionstechnik weiter: jedes Musikstück, auch eine ganze Oper, hatte auf einer einzigen Zwölftonreihe zu beruhen, also einer einzigen Abfolge der zwölf vorhandenen Töne, die nach geradezu mathematischen Regeln zu 48 möglichen Kombinationen erweitert wird.

In dem Karteikästchen, das rechts vor dem Ausgang aus diesem Raum hängt, notierte sich Schönberg diese Kombinationen für seine Oper „Moses und Aron“.

Fällt dir auf, dass der Name „Aaron“ hier unüblicherweise nur mit einem „a“ geschrieben wird? Zähle doch einmal die Buchstaben des gesamten Opernnamens „M-O-S-E-S-U-N-D-A-R-O-N“. Bemerkst du etwas?

Mit nur einem „a“ in „Aron“ beträgt die Anzahl der Buchstaben in „Moses und Aron“ genau 12. Passend zur Zwölftonmusik, nicht wahr?