Dem Komponisten Claudio Monteverdi (1567-1643) wird erstmals der Ehrentitel „maestro di capella“ verliehen. Durch dessen neuartige Kompositionstechnik entwickelt sich die sogenannte „Affektdirektion“, die dem Dirigenten ermöglicht, Tempi und Ausführung zu variieren. Durch diese neu erworbene künstlerische Freiheit wurden natürlich höhere Anforderungen an die Dirigiertechnik der Konzertmeister gestellt. Es war nun nicht mehr gestattet, den Takt mit dem Fuß stampfend anzugeben, sondern nur mehr mit der Hand, was wiederum eine klare Taktiergestik erforderlich machte.