Bevor die Wiener Philharmoniker die Bühne betraten, existierte kein öffentliches Konzertleben so wie wir es heute kennen. Natürlich hat es musikalische Veranstaltungen gegeben: seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts waren Wohltätigkeitskonzerte beliebt. Auch organisierten Solisten bzw. Komponisten Privatkonzerte, um ihren Lebensunterhalt aufzubessern. Wolfgang Amadeus Mozart z.B. war 1785 der Erste, der eine Konzertserie ausschließlich mit Berufsmusikern aus dem Ensemble des Burgtheaters veranstaltete. Davor wurden bereits Abonnementkonzerte im Augarten von Philipp Jakob Martin, einem privaten Konzertunternehmer, organisiert – jedoch nicht mit Berufsmusikern, sondern Dilettanten und genau hier lag das Problem.