Bei diesen drei Komponisten sprechen wir von Zwölftonmusik:
Jede Oktave besteht aus zwölf Halbtonschritten, von denen in der herkömmlichen Musik in jeder Tonart nur acht verwendet werden. Die vier übrigen, die das Ohr als Dissonanzen empfindet, kommen nur ganz gezielt und ausnahmsweise zum Einsatz. Dissonanzen sind Klänge, welche wir oft als unangenehm und unharmonisch wahrnehmen. Bei Schönberg hingegen sind ab 1907 alle zwölf Töne völlig gleichberechtigt, das heißt Dissonanzen werden ausdrücklich nicht vermieden und ganz bewusst verwendet. Ab 1920 entwickelte Schönberg den neuen Stil zu einer strengen Kompositionstechnik weiter: jedes Musikstück, auch eine ganze Oper, hatte auf einer einzigen Zwölftonreihe zu beruhen, also einer einzigen Abfolge der zwölf vorhandenen Töne, die nach geradezu mathematischen Regeln zu 48 möglichen Kombinationen erweitert wird. In dem Karteikästchen, das rechts vor dem Ausgang aus diesem Raum hängt, notierte sich Schönberg diese Kombinationen für seine Oper „Moses und Aron“.